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Macht Indien Sinn bei der Sinnsuche?

Anders gefragt, ist es sinnvoll in Indien auf Sinnsuche zu gehen? Oder trifft einen der Sinn des Lebens in Indien so oder so? Mein erster Trip nach Indien vor etwa 12 Jahren hatte einen ganz banalen Grund: Ich wollte meine beste Freundin in New Delhi besuchen und nach Herzenslust shoppen gehen. Ein dreiviertel Jahr später flog ich in Vrindavan – das ist ein bezauberndes Städtchen rund 200 km von New Delhi entfernt – bei meiner ersten Pilgerreise (!) aus einem Ashram (!!!) raus.

Das Indien Fieber hatte mich bereits bei meiner ersten Landung am Indira Gandhi International Airport gepackt, gleich nachdem meine Füße indischen Boden betreten hatten und ich die explosive Duftmischung aus Kerosin, Rauch, Mottenkugeln und Desinfektionsmittel roch. Irgendetwas Süßes lag da auch noch in der Luft. Ich war daheim. Und wollte nie wieder weg – nicht nach Hause, heißt: nach Wien. Also buche ich wieder und immer wieder Flüge nach Indien und jedesmal erfreut mich die Geruchsverzauberung bereits am Flughafen aufs Neue. Ich könnte jetzt Geschichten erzählen von Slums, Kindern und Katastrophen, von Straßenhunden und solchen, die dann bei mir im Bett landeten (meine Hündin Peppy stammt aus Varkala, Kerala und ist jetzt 5, schläft bevorzugt in meinem – Wiener – Bettchen), von Beteiligungen an indischen Firmen (nie wieder!), wie man an ein indisches Business Visum gelangt und dann ohne Kunden – sprich: ohne Business – in Indien hockt. Dann gäbe es da noch die lustigen Geschichten, wie meine eigene Tempelhochzeit und den Brandfleck im Sari oder den Beinahe-Nervenzusammenbruch eines Freundes, der Kalkutta und auch Indien nach gerade einmal drei Tagen für immer verließ und die die gruseligste Toilette der Welt – ebenda am Bahnhof. Macht Indien Sinn?